Wie behandelt man erektile Dysfunktion?

Wie behandelt man erektile Dysfunktion?

11. September 2019 0 Von gesundermann

Im Volksmund auch als Impotenz bezeichnet, ist sie eine recht häufige Sexualstörung, die besonders im höheren Lebensalter auftritt. Nach wissenschaftlichen Schätzungen haben rund die Hälfte aller über Sechzigjährigen dieses Problem, bei den Siebzigjährigen sind es sogar knapp zwei Drittel. Aber auch in jüngeren Jahren kann die Potenzstörung auftreten. Viele Betroffene scheuen sich, das Thema anzusprechen, obwohl sie oft stark darunter leiden. Das ist falsch, weil eine erektile Dysfunktion oft behandelbar ist.

Welche Ursachen hat die Sexualstörung?

Es gibt verschiedene Ursachen dafür, dass es Männern längerfristig betrachtet nicht möglich ist, eine für den Geschlechtsakt erforderliche Steifigkeit des Penis zu erreichen, obwohl sie sexuell erregt sind. Infrage kommen sowohl körperliche als auch seelische Ursachen. So gibt es eine Reihe von Erkrankungen, wie zum Beispiel Diabetes, hoher Blutdruck und Arteriosklerose, die dazu führen können, dass der Penis bzw. die Schwellkörper nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werden, um eine zufriedenstellende Erektion zu bekommen. Auch bestimmte Medikamente Antiepileptika, Antidepressiva oder die sogenannten Beta-Blocker können Impotenz oder erektile Dysfunktion hervorrufen. Nervenschädigungen wie die Neuropathie, Blockaden der Wirbelsäule oder Verletzungen z.B. durch Prostata-Operationen können ebenfalls eine Ursache für die Erektionsstörung sein. Daneben lösen auch hoher Alkohol-, Tabak- und Drogenkonsum oder in seltenen Fällen Hormonstörungen sie aus.

Aber auch psychische Probleme können die Erektionsstörung auslösen. Stress im Privatleben, in der Partnerschaft und im Beruf, Überarbeitung, aber auch Versagensängste sind häufiger für die erektile Dysfunktion verantwortlich. Oft ist es auch eine verhängnisvolle Mischung von gesundheitlichen und seelischen Ursachen. Die Angst, beim Sex nicht wie gewohnt zu funktionieren, führt zu starkem Stress und der wiederum führt dazu, dass der Mann „nicht kann“.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Behandlung der erektilen Dysfunktion richtet sich in erster Linie nach den Ursachen. So kann in vielen Fällen schon eine Umstellung der Lebensweise oder bestimmter Medikamente hilfreich sein. Außerdem kommen verschiedene potenzsteigernde Arzneimittel infrage. Sie verbessern die Durchblutung der Sexualorgane und hemmen die Phosphodiesterase, ein Enzym, das normalerweise das Erschlaffen der Schwellkörper und der zuführenden Blutgefäße verhindert. Die sogenannten PDE-5-Hemmer – Avanafil, Sildenafil, Tadalafil und Vardenafil, im Handel unter den Medikamentennamen Viagra, Cialis und Levitra sowie deren wirkungsgleiche aber wesentlich kostengünstigere Generika, sorgen dafür, dass bei entsprechender sexueller Erregung die Erektion über längere Zeit gehalten wird. Da diese Arzneimittel aber auch Nebenwirkungen haben, muss vor der Einnahme geprüft werden, ob Betroffene sie ohne Risiken einnehmen können. Ist die Behandlung der erektilen Dysfunktion wegen schwerer Erkrankungen keine Option, besteht noch die Möglichkeit, sich vor dem Geschlechtsverkehr selbst ein Medikament in den Schwellkörper zu spritzen oder mittels einer Vakuumpumpe und einem Penisring eine passive Erektion zu erzeugen.

Ist die Ursache der erektilen Dysfunktion psychischer Natur hilft vielleicht schon eine Änderung des Lebensstiles, manchmal aber auch eine Psychotherapie oder auch beratende Sexualtherapie oder Paartherapie. Wenn alles, was die Seele belastet, wieder im Lot ist, klappt es oft auch wieder im Bett.

Fazit

Erektionsstörungen sind nicht angenehm und machen vielen Betroffenen sehr zu schaffen, können das Wohlbefinden und die Lebensfreude extrem beeinträchtigen. Deshalb sollten Betroffene nicht heimlich leiden und resignieren, sondern aktiv werden. Am besten ist es mit einem Arzt das Problem zu besprechen und nach Lösungen zu suchen. In rund 70 Prozent aller Fälle lässt sich die erektile Dysfunktion erfolgreich beseitigen

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